Sprachheilschule „Ernst Busch“ Chemnitz

  • Sprachheilschule Ernst Busch Chemnitz - Eingang - Chemnitz
  • Sprachheilschule Ernst Busch Chemnitz - Klassenzimmer - Chemnitz
  • Sprachheilschule Ernst Busch Chemnitz - Fassade - Chemnitz
  • Sprachheilschule Ernst Busch Chemnitz - Speisesaal - Chemnitz
  • Sprachheilschule Ernst Busch Chemnitz - Treppe und Gang - Chemnitz

Die Sprachheilschule Ernst Busch befindet sich im Stadtteil Hutholz im Chemnitzer Süden und bietet mit der Fertigstellung der Baumaßnahmen Platz für 350 Schülerinnen und Schüler sowie 50 Mitarbeitende. Sie umfasst als Förderschule eine 3-zügige Grundschule und eine 2-zügige Oberschule. Ergänzt wird das Raumkonzept um die Beratungsstelle Sprachen Chemnitz.

Im Rahmen der Baumaßnahme galt es, die gebäudespezifischen Eigenschaften der im Bestand zu sanierenden Gebäude, der Schule und der Turnhalle zu berücksichtigen. Beide Gebäude wurden in Systembauweise um 1983, als Musterschultyp Bau PT1 POS 20K, „Typ Chemnitz“, sowie Sporthallentyp SH15x30 PT4 SH1530 (Dachkonstruktion mit VT-Falten), errichtet und seitdem weitgehend unverändert betrieben. Um dem Raumkonzept gerecht zu werden, bedurfte es der baulichen Erweiterung sowie der Gestaltung des Außenbereichs mit Sportflächen für die Schul- und Hortnutzung.

Die städtebauliche Konzeption ordnet den Erweiterungsbau an der bestehenden Erschließungsachse der Bestandsgebäude an und gliedert somit das Grundstück in einen vorderen halböffentlichen und einen hinteren nichtöffentlichen großzügigen Freianlagenbereich. Somit ergeben sich für die Gebäude und die Freianlagen klar strukturierte und logische Wegenetze.

Der Erweiterungsbau gliedert sich in das bestehende Gebäudeensemble von Schulgebäude und der Sporthalle folgerichtig ein. Er ordnet sich in Gebäudekubatur und Geschossigkeit dem Bestandsgebäude der Schule unter und ist dennoch als Neubau erkennbar. Durch seine freistehende Anordnung im parkähnlichen Außenraum schafft er starke Bezüge zum Freiraum und wird vom Grün umspült. Dadurch entstehen differenzierte Außenräume in mehreren Richtungen. Im Ergebnis entsteht ein spannungsreiches Gebäudeensemble aus Bestandsgebäude und Neubau, das dem Ort eine neue Identifikation gibt.

Das Äußere Erscheinungsbild beider Schulgebäude mit Fassadengestaltung, Fensterhöhen, Materialität und Farbigkeit wurde übergreifend definiert und verbinden sie zu einer Einheit. Die Turnhalle setzt sich formal ab. Zum einen durch die bestehende Kubatur und zum anderen durch die eigenständige Dachform mit Faltdach. Sie bleibt aber im Farbkontext des Gebäudeensembles integriert.

Der reduzierten äußeren Farbigkeit steht ein farblich differenziert gestaltetes Innenraumkonzept gegenüber, das einerseits der schulischen Nutzung und anderseits einer guten Orientierung und Funktionalität im Gebäude gerecht wird. Verbindendes und gleichzeitig einladendes Eingangselement ist der neu errichtete Verbinder zw. Schulgebäude und Turnhalle.

Kern der Gebäudegruppe bleibt weiterhin das Schulbestandsgebäude. Entlang der vorhandenen Mittelflure gruppieren sich auf fünf Etagen Unterrichtsräume, Funktions- und Aufenthaltsbereiche. Diese Grundstruktur wird auch im Erweiterungsneubau aufgenommen, angrenzend an zeitgemäß angepasste Raumgrößen für die erforderlichen Funktionen.

Im Erweiterungsbau sind vorrangig Fachkabinette und der gemeinsame Speiseraum untergebracht, die auf Grund des räumlichen Zuschnitts mit dem Bestand des alten Schulbaukörpers nicht vereinbar sind.

Großflächige Verglasungen und Fensterelemente der Erdgeschosszone stellen beim Erweiterungsneubau zusätzlich eine intensive Innen-Außen-Beziehung zum sehr stark durchgrünten Freiraum dar.

Fotos: Till Schuster Architekturfotografie

  • Auftraggeber

    Stadt Chemnitz, vertreten durch Gebäudemanagement und Hochbau

  • Standort

    Chemnitz

  • Projektzeitraum

    2017 - 2023

  • Leistungen

    Lph. 2-9 HOAI §34 Gebäudeplanung

  • Baukosten

    15,67 Mio €

  • Fotograf

    Till Schuster